Leidenschaft.

Leidenschaft.

Mittwoch, 24. Februar 2016

WriYoBo - Was ist das?

Ich mach mit beim WriYoBo – Write Your Book(s) – einem einjährigen Schreibevent.


Ins Leben gerufen wurde er im Januar 2016 von der lieben Juliana Fabula. Der WriYoBo wird in Kooperation mit der Schreibnacht.de umgesetzt. 366 Tage schreiben junge Menschen an ihren Büchern und Kurzgeschichten.

Die Teilnehmer wurden zu Beginn in Gilden eingeteilt: die fantastischen Weltenweber, die fleißigen Schreibmaschinen, die abenteuerlustigen Bücherhelden und die tapferen Wortkrieger. Ich selbst gehören den Weltenwebern an :)

Zu Beginn hat man sich sein Wortziel für das Jahr gesetzt. Ich habe bei meinen zwei Projekten 290.000 Wörter gewählt. Dann sind die Jahresziele nochmal in Monatsziele aufgeteilt. In einer Tabelle kann man seinen Wordacount für jeden Tag eintragen. Wären bei mir 24.000 Wörter und ein paar zerquetschte. Am Ende des Monats wird zusammengerechnet, ob das Monatsziel erreicht wurde.

Als Ansporn finden in regelmäßigen Abständen Turniere und Duelle zwischen den Gilden statt. Innerhalb der Gilden besteht die Möglichkeit zum Austausch über den Schreibprozess und das Vorankommen. Probleme werden besprochen und behoben und Erfolge gefeiert, man kann seine Texte vorstellen, sich gegenseitig motivieren und um über Gott und die Welt zu plaudern findet sich immer jemand.

Falls jemand noch mitmachen möchte, leider ist dies nicht mehr möglich. Aber ihr könnt in der Schreibnacht (https://www.schreibnacht.de/) vorbeischauen. Dort tummeln sich ebenso tolle Menschen, mit denen ihr zusammen schreiben und plaudern könnt.

Ich werde hier am Ende des Monats ein Update posten, wie es schreibtechnisch bei mir so lief. Was sich bei mir in den ersten zwei Monaten getan hat, folgt also am Montag.

Bis dahin eine wunderbare Zeit

eure Laura


Montag, 22. Februar 2016

Clubgespräch.

Ja, hin und wieder gehe ich gerne feiern. Inspiration kann nämlich wirklich überall sein, aber dazu zu einem anderen Zeitpunkt mehr ;)

Es geht um ein Gespräch, welchem ich bei meinem jüngsten Clubbesuch beiwohnen durfte.
Die Musik ging mir nach einer Weile tierisch auf die Nerven, weshalb ich mich in eine ruhigere Ecke zurückzog, wo ich auch meinen Kumpel wiederfand. Bei ihm stand ein junger Mann, der sich alsbald über die Musik ausließ, dabei aber sehr sachlich blieb.
Wie gesagt, der schlechte DJ war der Auslöser und bald waren wir in einem Gespräch über Talente und um das Glück, sie Ausleben zu
dürfen und damit auch noch Geld zu verdienen.
Der junge Mann entpuppte sich nämlich als ausgebildeter Jazzmusiker, der schon einige Tourneen in verschiedenen Ländern der Welt hinter sich hatte, nun aber aus dem Business ausgestiegen war. Aus einem Business, in dem Talent irgendwann zweitrangig wird, sondern eher die Bereitschaft seine Seele zu verkaufen, einen nach vorne bringt. Man spielt das, was von den Labels marktgerecht zugeschnitten wird. Massentauglich und mit viel Gewinn am Ende. Das sei nun mal der Markt, sagte er.
Dann mischte sich mein Kumpel ein. Er erzählte von seinem Verwandten, der in jungen Jahren klassisches Instrument erlernt hätte und seit über zwanzig Jahren fest in einem Orchester spiele.
Zwischen den beiden wurde aus dem Gespräch mehr eine Diskussion. Der Jazzmusiker versuchte meinem Kumpel zu erklären, dass sein Verwandter eben Glück gehabt hatte. Die meisten können von ihrer Kunst nicht leben, schlimmer noch, wenn die Musiker nicht dem Schönheitsideal der Gesellschaft entsprachen, waren sie zwar im Studio willkommen, für die Vermarktung wurden andere Individuen genommen. Mein Kumpel beharrte auf die Lebensgeschichte seines Verwandten und schien in keinster Weise von den Worten des Jazzmusikers beeindruckt.

Ich gratuliere meinem Kumpel zu seinem Verwandten. Wirklich ernst gemeint. Ich bewundere Menschen, die ihre Leidenschaft zum Beruf machen dürfen, die das tun, was ihnen in die Wiege gelegt wurde, woran sie auch noch Freude haben und die auch noch davon Leben können. Ich möchte mich selbst einmal zu ihnen zählen.
Leider gibt es da auch noch eine andere Seite: Sie nennt sich Realität und hat die Angewohnheit, uns unsere Träume madig zu machen.
Die Realität nennt sich Markt. Hinter dem Produkt Buch, um mal beim Thema zu bleiben, steht ein riesengroßer Markt. Ein Markt, der übersättigt ist und doch immer nach neuen Erscheinungen giert. Er möchte befriedigt werden.
Um als Autor auf diesem Markt zu landen, muss man seinen Bedürfnissen entsprechen. Ich möchte nicht behaupten, dass die Verlage die Autoren austauschen, wenn sie nicht hübsch genug auf dem Cover aussehen. Dorthin wird es hoffentlich nie gehen. Das Bedürfnis richtet sich eher nach neuen Geschichten.
Entweder wird man über einen Verlag Autor. In einen Verlag reinzukommen ist erst einmal schwierig, aber nicht unmöglich.
Oder man wird Selfpublisher. Es gibt einige, die es geschafft haben, sich eine große Fanbase aufzubauen und mittlerweile recht erfolgreich sind.
Erfolg oder Misserfolg hängen vom Marketing ab, von der Zeit und vom Geld, die man darin investiert. Egal, ob man nun selbst verlegt und die Finanzen alleine stemmt oder ob ein Verlag das Buch publiziert.
Wenn man auf die Schiene Ich möchte veröffentlicht werden! springt, dann reicht das Talent bald nicht mehr aus. Talent zu haben ist das eine, die Disziplin, an sich und seinen Texten zu arbeiten, sich immer weiter zu entwickeln, was völlig andere. Dazu gehören Hartnäckigkeit, Durchsetzungsvermögen und ein dickes Fell, was Absagen, Kritik und andere Steine angeht, die einem in den Weg gelegt werden können.
Talent macht für mich nur einen kleinen Teil des großen Rades des Autoren aus. Sicher, es gibt Leute, denen scheint alles vor die Füße zu fallen. Die können schreiben, ohne jahrelang an ihren Texten zu feilen, kennen A und B, die zufällig in einem Verlag arbeiten und ihr Buch herausbringen und auch noch in einer Position sitzen, in der sie erstklassige Verträge für sie abschließen. Solche Leute gibt es, mit Sicherheit.
Aber irgendwann wird das nicht mehr reichen. Man wird stehen bleiben, wenn man sich nicht weiterentwickelt, denn der Markt und die Gesellschaft entwickeln sich ständig. Auf dem Fantasymarkt ist es schon seit geraumer Zeit ungewiss, was der nächste große Trend werden wird.
Ich möchte dem Verwandten meines Kumpels in keinster Weise unterstellen, dass er sich nicht weiterentwickelt hat. Bestimmt hat er das, sonst würde er nicht schon seit zwanzig Jahren von der Musik leben können, mit einem festen Arbeitsplatz. Das ist der Jackpot für Künstler.
Nur leider haben nur die wenigsten sechs Richtige im Lotto.
Und das ist es, was neben dem ganzen Talent, der harten Arbeit, der Disziplin und der Auseinandersetzung mit dem Markt noch seine Finger im Spiel hat.
Das Glück.
Leider kann man es nicht kaufen.

Wie seht ihr das?
Glaubt ihr, der Markt hat sich verändert?
Wie merkt ihr diese Veränderungen?
Inwieweit gehört Talent dazu, sein Ziel zu erreichen?


Eure Laura